Cholesterin ist ein lebenswichtiger Bestandteil des Körpers, der für den Aufbau von Zellmembranen und die Produktion von Hormonen benötigt wird. Doch wenn der Cholesterinspiegel zu hoch ist, erhöht sich das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wann ist Cholesterin zu hoch, und was sind die Unterschiede zwischen "gutem" und "schlechtem" Cholesterin? Erfahre hier alles Wichtige.
Was sind die Normwerte für Cholesterin?
Die Normwerte für Cholesterin unterscheiden sich in Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin (das „gute“ Cholesterin) und LDL-Cholesterin (das „schlechte“ Cholesterin). Hier sind die Richtwerte:
Gesamtcholesterin: Weniger als 200 mg/dl gilt als optimal.
LDL (schlechtes Cholesterin): Unter 100 mg/dl ist ideal. Für Menschen mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird oft ein noch niedrigerer Wert empfohlen.
HDL (gutes Cholesterin): Über 60 mg/dl wird als protektiv angesehen, da es das Herz schützt.
Triglyceride: Unter 150 mg/dl ist normal. Hohe Triglyceridwerte erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere Gesundheitsprobleme.
Wenn diese Werte überschritten werden, spricht man von einer Hypercholesterinämie, die gesundheitliche Risiken mit sich bringt.
Gutes vs. schlechtes Cholesterin: Was ist der Unterschied?
HDL (High-Density Lipoprotein):HDL wird als das „gute“ Cholesterin bezeichnet, da es überschüssiges Cholesterin aus den Arterien zurück zur Leber transportiert, wo es abgebaut wird. Ein hoher HDL-Wert schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
LDL (Low-Density Lipoprotein):LDL wird als das „schlechte“ Cholesterin bezeichnet, weil es Cholesterin in die Arterien transportiert, wo es Plaques bilden kann. Diese Ablagerungen verengen die Arterien und erhöhen das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Gefäßerkrankungen.
Was sind Triglyceride?
Triglyceride sind eine Art von Fett, das in deinem Blut vorkommt. Wenn du mehr Kalorien zu dir nimmst, als du verbrauchst, werden diese überschüssigen Kalorien in Triglyceride umgewandelt und in Fettzellen gespeichert.
Hohe Triglyceridwerte (über 150 mg/dl) erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, besonders in Kombination mit hohem LDL und niedrigem HDL. Sehr hohe Triglyceridwerte (über 500 mg/dl) können jedoch auch eine Pankreatitis auslösen – eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die potenziell lebensbedrohlich ist und oft mit starken Bauchschmerzen einhergeht.
Woher kommt Cholesterin?
Cholesterin gelangt auf zwei Wegen in deinen Körper:
Körpereigene Produktion: Der größte Teil des Cholesterins wird in der Leber produziert – etwa 80 %. Der Körper benötigt Cholesterin für lebenswichtige Funktionen wie den Aufbau von Zellwänden und die Produktion von Hormonen (z. B. Östrogen, Testosteron und Cortisol).
Cholesterin aus der Nahrung: Etwa 20 % des Cholesterins stammt aus deiner Ernährung, vor allem aus tierischen Produkten wie Fleisch, Eiern und Milchprodukten. Eine Ernährung, die reich an gesättigten Fetten und Transfetten ist, kann den LDL-Cholesterinspiegel erhöhen.
Warum habe ich plötzlich hohe Cholesterinwerte, besonders im Alter?
Mit zunehmendem Alter steigen die Cholesterinwerte oft an. Das liegt nicht daran, dass der Körper mehr Cholesterin produziert, sondern daran, dass die LDL-Rezeptoren in der Leber – die LDL-Cholesterin aus dem Blut entfernen – mit der Zeit weniger aktiv oder weniger zahlreich sind. Dadurch bleibt mehr LDL im Blut, was zu höheren Cholesterinwerten führt.
Zusätzlich gibt es bestimmte Risikofaktoren, die deine Cholesterinwerte beeinflussen können:
Ungesunde Ernährung: Lebensmittel mit hohem Gehalt an gesättigten Fettsäuren und Transfetten erhöhen die LDL-Werte.
Bewegungsmangel: Körperliche Inaktivität kann zu einer Erhöhung der LDL-Werte und einer Senkung der HDL-Werte führen.
Rauchen: Rauchen senkt das HDL-Cholesterin und schädigt die Gefäße, zusätzlich verengt Rauchen die Blutgefäße und die Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.
Übergewicht: Besonders viszerales Fett (Bauchfett) erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und beeinflusst die Cholesterinwerte negativ.
Genetische Veranlagung: Manche Menschen haben eine genetische Veranlagung für hohe Cholesterinwerte (familiäre Hypercholesterinämie).
Was sind die Risiken von hohen Cholesterin- und Triglyceridwerten?
Hohe Cholesterinwerte, insbesondere ein hoher LDL-Wert, und hohe Triglyceridwerte können schwerwiegende Gesundheitsrisiken mit sich bringen:
Atherosklerose: LDL-Cholesterin lagert sich an den Arterienwänden ab und bildet Plaques. Diese verengen die Arterien und verringern den Blutfluss, was das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht.
Herzinfarkt: Wenn eine dieser Plaques aufbricht, kann ein Blutgerinnsel entstehen, das den Blutfluss zum Herzen blockiert und einen Herzinfarkt auslöst.
Schlaganfall: Ähnlich wie beim Herzinfarkt kann ein Blutgerinnsel die Blutzufuhr zum Gehirn unterbrechen und einen Schlaganfall verursachen.
Pankreatitis: Sehr hohe Triglyceridwerte (über 500 mg/dl) können eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) verursachen, die starke Schmerzen im Oberbauch und schwere Komplikationen mit sich bringen kann.
Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK): Eine Verengung der Arterien kann in den Gliedmaßen zu einem verminderten Blutfluss führen, was Schmerzen, Krämpfe oder Gewebeschäden zur Folge haben kann.
Individuelle Zielwerte – Besprechen Sie diese mit Ihrem Arzt
Die Cholesterin- und Triglyceridwerte, die für eine Person als ideal gelten, hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Lebensstils, bestehender Risikofaktoren und der familiären Vorgeschichte. Wenn zusätzliche Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht oder Bewegungsmangel vorhanden sind, müssen oft niedrigere Cholesterin- und Triglyceridwerte angestrebt werden, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu minimieren.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre individuellen Risikofaktoren und erarbeiten Sie gemeinsam einen Plan, um gesunde Cholesterin- und Triglyceridwerte zu erreichen.
Fazit
Hohe Cholesterin- und Triglyceridwerte sind ein ernstes Risiko für deine Gesundheit. Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, und in schweren Fällen können extrem hohe Triglyceridwerte auch eine Pankreatitis verursachen. Regelmäßige Überprüfungen deines Cholesterinspiegels und ein gesunder Lebensstil sind essenziell, um diese Risiken zu minimieren. Wenn du zusätzlich Risikofaktoren wie Rauchenoder Übergewicht hast, sollten noch strengere Zielwerte angestrebt werden – dies solltest du individuell mit deinem Arzt besprechen.
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